Ein fixer Punkt auf meiner Film-Wunschliste war seit Wochen "A Single Man", der Regieerstling von Modeschöpfer Tom Ford.
Nun war´s endlich soweit und ich bin sicher, die Bilder dieses Films werden mir noch sehr, sehr lange im Gedächtnis bleiben.
Ein durch und durch berührender Film mit großartigen Schauspielleistungen von
Colin Firth (verdienter Golden Globe!)
und
Julianne Moore (ebenso) sowie einer faszinierenden In-Szene-Setzung der unterschiedlichsten Stimmungen und Emotionen.
Kurz zum Inhalt:
Der gesamte Film spielt an einem einzigen Tag, dem 30. November 1962 und handelt von George Falconer, einem in die Jahre gekommenen britischen Literaturprofessor, der an einer Universität in Los Angeles unterrichtet. Falconer ist schwul und führt eine harmonische Beziehung mit Jim (
Matthew Goode)
Eines Tages wird er per Telefon vom plötzlichen Unfalltod seines Lebensgefährten informiert. Der Cousin informiert ihn und teilt auch gleichzeitig mit, daß das Begräbnis "im engsten Kreis der Familie" stattfinden werde - eine punktgenaue Skizzierung der gesellschaftlichen Umstände, in denen homosexelle Paare in den 60ern lebten. Hat ja teilweise an Aktualität in manchen Ländern leider noch nichts verloren...
Er katapultiert ihn nach der 16jährigen Beziehung komplett aus dem Leben und wird von schweren Depressionen geplagt. Er beschließt, sich umzubringen und inszeniert seinen letzten Lebenstag. Doch alle Ereignisse an diesem Tag wollen ihn nicht aus dem Leben lassen, vielmehr erkennt er positiven Seiten und erlebt mehrere hochemotionale Momente, wie das Treffen mit dem spanischen Stricher Carlos
(genial: Topmodel
Jon Kortajarena). Inszeniert mit hochästhetischen Bildern, die an Filmkunstwerke von Jean Luc Goddard erinnern.
Am frühren Abend besucht er auf Einladung seine enge Freundin Charlotte, und die beiden tanzen, rauchen und trinken Gin.
Einfach umwerfend in dieser Rolle: Die fabelhafte Julianne Moore.
Er verabschiedet sich früh genug, um seinen Plan zu verwirklichen. Zuhause bemerkt er, daß er nichts mehr zu trinken hat und geht daraufhin in eine Bar und trifft dort seinen Studenten Kenny, der schon länger von George fasziniert ist.
Gelungenes Filmdebut für
Nicholas Hoult
Die beiden schwimmen übermütig gemeinsam nackt im Meer, George verletzt sich dabei am Kopf beide gehen danach zu ihm nach Hause und betrinken sich. George wird ohnmächtig und findet sich auf seinem Bett wieder, Kenny schlafend auf dem Sofa. Kenny hat, weil er den Revolver gefunden hat, von Georges geplantem Selbstmord erfahren und den Revolver an sich genommen. George findet ihn, seine Selbstmordpläne sind verflogen. Kurz danach... und das Ende wird natürlich nicht verraten... ;-)
Der Film fasziniert mich durch seine ästhetischen Bilder, seine erotische, ironische und tragische Inszenierung...
...ein absoluter Filmtipp.