'JOIN!' - Meine Premiere auf den 'Wiener Festwochen'!
In Wien gibt's ja die Wiener Festwochen.
Und als Wiener sollte man diese ja zumindest einmal gesehen haben.
Jahrelang hab ich mich ob der hohen Intellektualität standhaft gewehrt, doch heute war es denne soweit:
Unsere Freundin Annette hatte eine tragende Rolle als Mezzosopran in der modernen Oper 'JOIN!' in drei Akten...wir waren eingeladen. Und ich muss sagen: NO REGRETS!
Alles sehr spannend inszeniert - kurz gefasst ging's um den selbstätigen Verkauf der Menschen an die sozialen Medien a la Facebook... Hier hieß die Firma halt 'G+B'... und versprach den Menschen durch Einpflanzung eines Wunder-Chips das ewige und permanente 'Online-Sein'... alles 'gratis'. Einzig die Daten aus den Menschenleben gehören ab sofort der Company... kommt einem ja alles sau-bekannt vor. Die Google-Brille lässt grüßen... Tja, alles ein Spiegel der Realität eben.
Besonders spannend fand ich, dass in der Pause zum 'Coffeebreak' hinter die Bühne gebeten wurde: Durch das riesige Runde Projektions-Fenster ging man 'nach hinten' zur großen Bar und dort ging die Handlung interaktiv mit dem Publikum weiter. Will heißen: Die Schauspieler wurden mit Huckepack-Kamera und Licht begleitet und das Bild auf mehrere schräg aufgehängte Ellipsenleinwände projiziert. Toll! Man war eben mittendrin in allem - so wie auch im Online-Leben, wo man ja jede Flatulenuz auf Facebook gepostet wiederfindet. ;-)
Besonders lustig fand ich, dass plötzlich die Hauptdarstellerin zu Raini kam und - ganz im Marketingsprech und voll der Schnippichkeit - meinte: 'Wenn Sie sich wichtig machen und aufspielen wollen, werden Sie doch Präsident vom örtlichen Ruderclub! *pffrt!*'
Sprach se, machte am hochhackigen Absatz kehrt, stöckelte davon und ließ uns - insbesondere den Raini - verdutzt und schmähstad zrück... Ja, sowas gibt's! :)
*lol*
Herrlich intellektuell schräg. :D
Congrats, Annette, zu Deiner genialen Sangesleistung!Und als Wiener sollte man diese ja zumindest einmal gesehen haben.
Jahrelang hab ich mich ob der hohen Intellektualität standhaft gewehrt, doch heute war es denne soweit:
Unsere Freundin Annette hatte eine tragende Rolle als Mezzosopran in der modernen Oper 'JOIN!' in drei Akten...wir waren eingeladen. Und ich muss sagen: NO REGRETS!
Alles sehr spannend inszeniert - kurz gefasst ging's um den selbstätigen Verkauf der Menschen an die sozialen Medien a la Facebook... Hier hieß die Firma halt 'G+B'... und versprach den Menschen durch Einpflanzung eines Wunder-Chips das ewige und permanente 'Online-Sein'... alles 'gratis'. Einzig die Daten aus den Menschenleben gehören ab sofort der Company... kommt einem ja alles sau-bekannt vor. Die Google-Brille lässt grüßen... Tja, alles ein Spiegel der Realität eben.
Besonders spannend fand ich, dass in der Pause zum 'Coffeebreak' hinter die Bühne gebeten wurde: Durch das riesige Runde Projektions-Fenster ging man 'nach hinten' zur großen Bar und dort ging die Handlung interaktiv mit dem Publikum weiter. Will heißen: Die Schauspieler wurden mit Huckepack-Kamera und Licht begleitet und das Bild auf mehrere schräg aufgehängte Ellipsenleinwände projiziert. Toll! Man war eben mittendrin in allem - so wie auch im Online-Leben, wo man ja jede Flatulenuz auf Facebook gepostet wiederfindet. ;-)
Besonders lustig fand ich, dass plötzlich die Hauptdarstellerin zu Raini kam und - ganz im Marketingsprech und voll der Schnippichkeit - meinte: 'Wenn Sie sich wichtig machen und aufspielen wollen, werden Sie doch Präsident vom örtlichen Ruderclub! *pffrt!*'
Sprach se, machte am hochhackigen Absatz kehrt, stöckelte davon und ließ uns - insbesondere den Raini - verdutzt und schmähstad zrück... Ja, sowas gibt's! :)
*lol*
Herrlich intellektuell schräg. :D
schlosser - 7. Mai, 23:20
13 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
ossi1967 - 8. Mai, 09:32
„interaktiv mit dem Publikum“
Du hast ja ein Händchen dafür, mir Lust auf Kültür zu machen. Interaktiv. Jaja … :)
Leider bin ich ja kein Wiener, drum muß ich nicht interagieren. (Und auf Facebook bin ich ja sowieso nicht, also …)
Hasi II (Gast) - 8. Mai, 09:37
Es gab auch Ausweichmöglichkeiten …
… um NICHT mitzumischen *gg* … nämlich links und rechts der "Bühne" Sitzreihen. Aber nachdem wir in der "Pause" natürlich mit Spritzerchen bewaffnet uns zu einem Tisch gestellt haben, waren wir natürlich als "Opfer" im Geschehen mit dabei … :-) War aber seeeehr spannend und lustig. Und ehrlich gut gemacht!
ossi1967 - 8. Mai, 09:51
Das heißt:
Man hätte links/rechts sitzen und zusehen können, wie Ihr 2 sprachlos seid? Na das wärs dann doch wert gewesen. :)
schlosser - 8. Mai, 10:17
@Ossi: *lol*
Ja, das war wirklich Show as good as can get! :)
Kommt das rotbekleidete Ding doch tatsächlich zu uns hergestöckelt und macht da einen auf herrisch! Das kann ich ja sowas von nicht leiden! *lool*
Kommt das rotbekleidete Ding doch tatsächlich zu uns hergestöckelt und macht da einen auf herrisch! Das kann ich ja sowas von nicht leiden! *lool*
ossi1967 - 8. Mai, 10:55
@schlosser
Da warst wohl so baff, daß Du nichtmal mitgefilmt hast. :D
Daß ausgerechnet Du Herrischigkeit nicht leiden kannst … how come? :)
schlosser - 8. Mai, 15:29
@Ossi: Herrischigkeit?
Hearst, ich bin ned herrischig... maximal herrisch. HAST DAS JETZT ENDLICH KAPIERT?
*lol*
*lol*
Kysira - 8. Mai, 13:13
Ist der Ruf erst ruiniert...
Mein erster Gedanke beim lesen von "interaktiv" galt dem Hrn. O. W. hahaaa
Ihr solltet ihn unbedingt wieder mal mitnehmen.
Frauen machen euch also Mundtot... intressant ;)
Ihr solltet ihn unbedingt wieder mal mitnehmen.
Frauen machen euch also Mundtot... intressant ;)
Deep_Blue (Gast) - 10. Mai, 15:01
Kritik
Die Kulturkritiker schreiben:
"Join!": Ein überlanger Schulskikurs-Witz
Franz Koglmanns „Join!“ enttäuscht bei den Wiener Festwochen.
Offiziell werden die Wiener Festwochen erst am Freitag eröffnet. Und das ist sogar gut. Denn damit gilt: Einfach Schwamm drüber über das, was sich unter dem Titel „Join!“ in der Halle E des MuseumsQuartiers abspielt.
Einen bösen Opern-Wirtschaftskrimi wollten Komponist Franz Koglmann, Librettist Alfred Zellinger sowie Regisseur Michael Scheidl – die Gruppe „netzzeit“ ist Koproduzent – vorlegen.
Das Ergebnis jedoch ist ein überlanger Schulskikurs-Witz, bei dem es für die Besucher nicht einmal vorzeitige Fluchtmöglichkeiten gibt.
Tipp: Bei den bei der Uraufführung nicht wirklich geforderten „Zugaben“ würden immerhin die Notausgänge geöffnet.
Sonst aber ist man im wahrsten Sinne des Wortes gefangen in der Welt des Konzerns Gen&Brain, zumindest nach einem gemeinsamen Coffee-Break auf der Bühne der Halle E, wo das Publikum im Sitzen oder Stehen und mittels Live-Video die diversen Hahnenkämpfe der Führungskräfte verfolgt.
Warst du in einem anderen Stück ? :-)
"Join!": Ein überlanger Schulskikurs-Witz
Franz Koglmanns „Join!“ enttäuscht bei den Wiener Festwochen.
Offiziell werden die Wiener Festwochen erst am Freitag eröffnet. Und das ist sogar gut. Denn damit gilt: Einfach Schwamm drüber über das, was sich unter dem Titel „Join!“ in der Halle E des MuseumsQuartiers abspielt.
Einen bösen Opern-Wirtschaftskrimi wollten Komponist Franz Koglmann, Librettist Alfred Zellinger sowie Regisseur Michael Scheidl – die Gruppe „netzzeit“ ist Koproduzent – vorlegen.
Das Ergebnis jedoch ist ein überlanger Schulskikurs-Witz, bei dem es für die Besucher nicht einmal vorzeitige Fluchtmöglichkeiten gibt.
Tipp: Bei den bei der Uraufführung nicht wirklich geforderten „Zugaben“ würden immerhin die Notausgänge geöffnet.
Sonst aber ist man im wahrsten Sinne des Wortes gefangen in der Welt des Konzerns Gen&Brain, zumindest nach einem gemeinsamen Coffee-Break auf der Bühne der Halle E, wo das Publikum im Sitzen oder Stehen und mittels Live-Video die diversen Hahnenkämpfe der Führungskräfte verfolgt.
Warst du in einem anderen Stück ? :-)
ossi1967 - 10. Mai, 16:56
Es muß ein anderes Stück gewesen sein
Lt. Kritiken geht's ja auch um unternehmensinterne Machtkämpfe, nicht um soziale Medien wie facebook. :)
schlosser - 10. Mai, 17:02
@Deep: Nö, passt schon!
Es war schon das kritisierte. Doch Watschen und Ohrfeigen sind halt verschieden, wie meine Ommma schon sagte. Insofern: Kritiker sind ja auch nur Menschen. ;-)
(wobei: Es stimmt schon... wäre da nicht unsere Freundin Annette dabeigewesen, wir wären weniger 'enthusiasmiert' ;-)
(wobei: Es stimmt schon... wäre da nicht unsere Freundin Annette dabeigewesen, wir wären weniger 'enthusiasmiert' ;-)
schlosser - 10. Mai, 17:08
@Ossi: Zwischen den Zeilen lesen!
Herrgottchen... Oskar!
Erstens:
Wenn es die Kritiker schreiben, muss es noch lange nicht stimmen. Glaub doch nicht alles!! ;)
Es ging mitnichten um unternehmensinterne Machtkämpfe, das war Begleitmusik wenn Du mich frägst.
Zweitens:
Zwischen den Textzeilen lesen ist die Devise... und wenn man das tut, merkt man sehr wohl die punktgenaue Kritik an social media & co - eben Fatzebuck, Google & Co. Es ging ja beispielsweise darum, dass der Bio-Chip GRATIS eingepflanzt wird... genau wie auch alle social medien 'GRATIS' sind. Denn der einzige Preis für das technische Wunderwerk und ewiges Online-Sein sind die Daten, die man dabei sammelt... die gehören 'B&G'. Kommt einem das nicht bekannt vor?
Ergo:
Sehr wohl ging es um Suckerbörg und Gugl... nur halt nicht plakativ.
Alles klar jetzt? ;)
Erstens:
Wenn es die Kritiker schreiben, muss es noch lange nicht stimmen. Glaub doch nicht alles!! ;)
Es ging mitnichten um unternehmensinterne Machtkämpfe, das war Begleitmusik wenn Du mich frägst.
Zweitens:
Zwischen den Textzeilen lesen ist die Devise... und wenn man das tut, merkt man sehr wohl die punktgenaue Kritik an social media & co - eben Fatzebuck, Google & Co. Es ging ja beispielsweise darum, dass der Bio-Chip GRATIS eingepflanzt wird... genau wie auch alle social medien 'GRATIS' sind. Denn der einzige Preis für das technische Wunderwerk und ewiges Online-Sein sind die Daten, die man dabei sammelt... die gehören 'B&G'. Kommt einem das nicht bekannt vor?
Ergo:
Sehr wohl ging es um Suckerbörg und Gugl... nur halt nicht plakativ.
Alles klar jetzt? ;)
ossi1967 - 10. Mai, 17:42
@schlosser
Ja eeeeeh! Ich find ja überhaupt, daß Kritiker die letzten Idioten sind. Das war mir klar, seit irgendeiner von denen in den 1970ern seinen Senf zu ABBA abgelassen hat. :D
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