Schön, dass es dir in Südtirol gefällt, ich bin dort auch gerne zum motorradfahren.
Aber Südtirol hat nix italienisches, es wir immer schon deutsch und wird es in den Köpfen der Südtiroler auch immer bleiben.
Nur die Siegermächte haben halt anders entschieden.
Denn wer möchten denn schon freiwillig bei Italien sein :-)
Der Begriff „deutsch“ im Zusammenhang mit Südtirol ist nicht so ganz unproblematisch. Man muß bis ins Jahr 1806 zurückgehen, um irgendetwas zu finden, was „deutsch“ klingt: Damals zerfiel das Heilige Römische Reich Deutscher Nation (zu dem Südtirol genauso gehörte wie viele andere Teile des Habsburger-Reiches) endgültig. Das ist das letzte Mal, daß Südtirol zu etwas zumindest namentlich Deutschem gehörte.
Allerdings ist selbst da Vorsicht geboten: Im Heiligen Römischen Reich selbst wurde der Namenszusatz „nationis germanicæ“ nur kurz im 15. und 16. Jahrhundert verwendet. Was er genau bedeutete, weiß man nicht so recht. Einen nationalistischen Zusatz in dem Sinn, wie wir ihn heute verstehen würden, sicher nicht. Die Vorstellung von Nation und Nationalstaat wurde erst viel später als ideologischer Kampfbegriff erfunden. Damals war die Nation nur eine Bezeichnung für den Geburtsort, im Gegensatz zur Sippe als Bezeichnung für die Stammeszugehörigkeit. Wahrscheinlich ist also, daß „nationis germanicæ“ einfach nur als geographischer Zusatz (im Gegensatz zur Herleitung vom historischen Römischen Reich) gedacht war.
Nach 1806 war Südtirol noch kurz bei den Habsburgern, dann Teil des Königsreichs Italien, wenig später wieder bei den Habsburgern und ab 1919 eben bei Italien.
Notiz am Rande, speziell für Dich: Die Bedeutung der verwaltungstechnischen Zugehörigkeit (und nichts anderes sind Staatsgrenzen) wurde seit dem EU-Beitritt Österreichs in vielen Einzelschritten nach und nach geringer. Schengen 1997, Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino 1998, gemeinsames Bargeld seit 2002, EVTZ 2011, dazwischen die laufende Vereinheitlichung der Rechtsnormen im Zuständigkeitsbereich der EU … Obs so wahnsinnig gscheit wär, das alles wieder rückgängig zu machen?
Übrigens: Deutsch, italienisch, polnisch oder japanisch ist man ganz generell nicht im Kopf, sondern im Reisepaß bzw. Staatsbürgerschaftsnachweis.
Es freut mich, dass Du für mich geantwortet hast, Ossi. :)
(wenngleich: *ich* hätte weniger Tippfehler gemacht... *gg*)
Nun, Deep, ich hab folgendes mitbekommen hier:
Sprachtechnisch fühle ich mich in deutschen, genauer gesagt österreichisch-tirolischem Lande - wenngleich die 'Jungen' hier eher italienisch als Muttersprache verwenden, die fühlen sich auch mehr 'italienisch zugehörig'. Ich denke, dass irgendwann hier jeder nur noch italiano spricht.
Die jahrhundertlange Zugehörigkeit zu Österreich, den Tiroler Grafen und den Habsburgern merkt man überall... die Gebäude tragen alle deutsche Namen und die Speisen sind alle (alt)österreichisch.
Tja, wäre Südtirol nicht nach dem Ersten Weltkrieg an Italien gegangen, wäre Tirol ja das größte Bundesland Österreichs. Nix mit Euer Hoheit Erwin I. zu Pröll und seinem niederösterreichischem Königsreichgeschahsel... ;)
Herr Schlosser, nur weil Du selbst die kehligen Krächzlaute aus der Gegend da unten mittlerweile gewohnt bist und halbwegs interpretieren kannst (so wie Du das Schwanzwedeln von Ike und Tina verstehst) … „deutsch“ oder „österreichisch“ wird das deswegen noch lang nicht. LOL
Die Südtiroler krächzen sogar weniger als die Nordtiroler, weisst Du!
Raini meinte soeben sogar, sie 'kämen komplett ohne Konsonanten aus'...
Bespiel: Oui (für das deutsche Wort 'hinunter' oder Aui (soll heissen: 'hinauf')
*LOOL*
Kontrollieren Sie Ihr...
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Geschichtliche Korrektur
Schön, dass es dir in Südtirol gefällt, ich bin dort auch gerne zum motorradfahren.
Aber Südtirol hat nix italienisches, es wir immer schon deutsch und wird es in den Köpfen der Südtiroler auch immer bleiben.
Nur die Siegermächte haben halt anders entschieden.
Denn wer möchten denn schon freiwillig bei Italien sein :-)
Geschichtliche Korrektur
Der Begriff „deutsch“ im Zusammenhang mit Südtirol ist nicht so ganz unproblematisch. Man muß bis ins Jahr 1806 zurückgehen, um irgendetwas zu finden, was „deutsch“ klingt: Damals zerfiel das Heilige Römische Reich Deutscher Nation (zu dem Südtirol genauso gehörte wie viele andere Teile des Habsburger-Reiches) endgültig. Das ist das letzte Mal, daß Südtirol zu etwas zumindest namentlich Deutschem gehörte.
Allerdings ist selbst da Vorsicht geboten: Im Heiligen Römischen Reich selbst wurde der Namenszusatz „nationis germanicæ“ nur kurz im 15. und 16. Jahrhundert verwendet. Was er genau bedeutete, weiß man nicht so recht. Einen nationalistischen Zusatz in dem Sinn, wie wir ihn heute verstehen würden, sicher nicht. Die Vorstellung von Nation und Nationalstaat wurde erst viel später als ideologischer Kampfbegriff erfunden. Damals war die Nation nur eine Bezeichnung für den Geburtsort, im Gegensatz zur Sippe als Bezeichnung für die Stammeszugehörigkeit. Wahrscheinlich ist also, daß „nationis germanicæ“ einfach nur als geographischer Zusatz (im Gegensatz zur Herleitung vom historischen Römischen Reich) gedacht war.
Nach 1806 war Südtirol noch kurz bei den Habsburgern, dann Teil des Königsreichs Italien, wenig später wieder bei den Habsburgern und ab 1919 eben bei Italien.
Notiz am Rande, speziell für Dich: Die Bedeutung der verwaltungstechnischen Zugehörigkeit (und nichts anderes sind Staatsgrenzen) wurde seit dem EU-Beitritt Österreichs in vielen Einzelschritten nach und nach geringer. Schengen 1997, Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino 1998, gemeinsames Bargeld seit 2002, EVTZ 2011, dazwischen die laufende Vereinheitlichung der Rechtsnormen im Zuständigkeitsbereich der EU … Obs so wahnsinnig gscheit wär, das alles wieder rückgängig zu machen?
Übrigens: Deutsch, italienisch, polnisch oder japanisch ist man ganz generell nicht im Kopf, sondern im Reisepaß bzw. Staatsbürgerschaftsnachweis.
Danke, Herr Professor.
(wenngleich: *ich* hätte weniger Tippfehler gemacht... *gg*)
Nun, Deep, ich hab folgendes mitbekommen hier:
Sprachtechnisch fühle ich mich in deutschen, genauer gesagt österreichisch-tirolischem Lande - wenngleich die 'Jungen' hier eher italienisch als Muttersprache verwenden, die fühlen sich auch mehr 'italienisch zugehörig'. Ich denke, dass irgendwann hier jeder nur noch italiano spricht.
Die jahrhundertlange Zugehörigkeit zu Österreich, den Tiroler Grafen und den Habsburgern merkt man überall... die Gebäude tragen alle deutsche Namen und die Speisen sind alle (alt)österreichisch.
Tja, wäre Südtirol nicht nach dem Ersten Weltkrieg an Italien gegangen, wäre Tirol ja das größte Bundesland Österreichs. Nix mit Euer Hoheit Erwin I. zu Pröll und seinem niederösterreichischem Königsreichgeschahsel... ;)
Sprachtechnisch
Herr Schlosser, nur weil Du selbst die kehligen Krächzlaute aus der Gegend da unten mittlerweile gewohnt bist und halbwegs interpretieren kannst (so wie Du das Schwanzwedeln von Ike und Tina verstehst) … „deutsch“ oder „österreichisch“ wird das deswegen noch lang nicht. LOL
PS: Und des is ka Tippfehler, des is Latein.
Krächzlaute? Mitnichten.
Raini meinte soeben sogar, sie 'kämen komplett ohne Konsonanten aus'...
Bespiel: Oui (für das deutsche Wort 'hinunter' oder Aui (soll heissen: 'hinauf')
*LOOL*
@Tippfehler: Steh dazu!
Steh zu Deinen Schwächen, BE A MAN! :))
Oui! Oui! Oui!
Jaja, bei den vielen „Oui! Oui! Oui!“ war wohl eher den Wunsch Vater des Gedankens bei Euch, Ihr Schweindls! :)
(Außerdem: Wenn schon, dann steht „oui“ für „owi“ und „aui“ für „auffi“. Tu da nicht hinuntern und hinaufen! *gg*)