Freitag, 22. Februar 2013

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Plachutt-ah!

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Same procedure as ev'ry year:
Omma und Oppa kochen...will heißen: Rindfleisch-Gelage beim Plachutt-ah!
Da ist Beef Tatar Pflicht ... und zartmürbes Rindfleisch im Supperl die Kür. Manifique!
Und erst das Zitronensorbet! Neutralisiert die Geschmacksknospen und schon hätt' ma fast die 'bochane Kalbsleber' als Zugabe bestellt.

Fast. ;)

Gut habts kocht, Buamma! *knuutsch*

(Das Schwesternblog (*gg*) sah's gar ein wenig kritischer und mäkelte über die Restaurantleistungen...
...nun, sie waren diesmal nicht *top*, aber das Fleischerl war sowohl roh als auch gekocht wie immer ein Hammer.
Warum allerdings unsere Beilagen vergessen, die Nachspeise verkehrt aufgenommen wurde und die Rechnung superlang gebraucht hat, das weiß keiner. Genug Kellner wärn ja herumgestanden, speziell nach der ersten Stressphase. In Anbetracht der doch recht fetten Rechnung machte das keinen guten Fuss. A harte Hand ghörat wieder her! ;)

Trackback URL:
https://warmekueche.twoday.net/stories/285824752/modTrackback

Sloopoy (Gast) - 23. Feb, 00:26


schlosser - 23. Feb, 07:28

Nun... - harte Worte von Herrn Mario Plachutta.

So Pauschalisierungen sind ja nicht mein Ding... doch ich bin selbst Unternehmer (hat nix mit Kochen zu tun...) und ich WEISS, dass es:

1) sehr wohl immer wieder schwarze Unternehmerschafe gibt, die teils
unwürdige Arbeitsbedingungen bieten und auf Kosten der Mitarbeiter
nur den Rahm abschöpfen

2) sich bei vielen Beschwerden von Ex-Dienstnehmern
oft um überzogene Darstellungen handelt, die in Zeiten von
immer mächtiger werdenden sozialen Medien gerne als Bashing gegen einen
Ex-Arbeitgeber verwendet werden. Hab sowas gottseidank noch nicht erlebt,
doch schon ein paar Mal mitbekommen.

Was die 'Ausbeuterei' der Mitarbeiter betrifft so kann ich nur eines sagen:
Wir leben in einem wunderbaren und freien Land - jeder kann den Arbeitsplatz wechseln, wenn er denn so unerträglich ist und er so furchtbar ausgebeutet werden sollte. Aber was mich wundert: Es weiß doch jeder Gastro-Lehrling, dass die Arbeitszeiten eher mau sind und die Entlohnung eben branchenüblich... warum beginnen die jungen Burschen und Mädels dann eigentlich erst mit der Lehre?

Abgesehen davon sind die Äußerungen von Hrn Plachutta natürlich ned wirklich zielführend und kalmierend. Die Jugend pauschal runterzumachen und damit einen Teil seiner Mitarbeiterschaft, kommt ned guat.

Er sollte sich lieber drum kümmern, dass es in seiner Hietzinger Dependance a bisserl zackiger zugeht. ;) Ich als Gast zahle dort ein wirklich stolzes Sümmchen... dass die Mitarbeiter dort gut entlohnt werden und die Qualität der Speisen und das Service stimmt - das ist seine Pflicht und Aufgabe als Unternehmer.
ossi1967 - 23. Feb, 17:10

@sloopoy

Und? Was soll uns der Link jetzt sagen? Daß man als Koch oder Kellner (bzw. eben als Lehrling in der Gastronomie) kein so bequemes Leben führt und nicht so viel verdient wie als Beamter mit akademischer Ausbildung, einem 8-Stunden-Tag und vielen Dienstjahren? Ach. Trotzdem gibt es Köche und Kellner, die ihren Beruf mit Begeisterung ausüben und denen allein der Gedanke an 8 Stunden Bildschirmarbeit pro Tag Übelkeit verursacht.

Oder wolltest Du nur auf die im letzten Absatz zitierte Äußerung vom Mario Plachutta hinweisen? Man kann sich darüber streiten, ob sie in der Deutlichkeit notwendig war, aber: Ich hatte in einem früheren Job mal die Verantwortung für rund 120 Mitarbeiter in einer Branche, in der sich ebenfalls überdurchschnittliche viele junge Leute tummeln. Was soll ich sagen? Der Plachutta hat Recht. Das ist wirklich teilweise unglaublich, was da in jüngerer Zeit angespült wurde. Da red ich noch gar nicht von Diebstahl (was auch vorkommt). Es geht um die Einhaltung einfachster Verhaltensregeln wie: pünktlich zum Dienst erscheinen; einen Krankenstand in der Früh melden; während der Einschulung keine Drogen konsumieren; während der häufigen Krankenstände keine Party-Fotos auf Facebook posten; die geforderte Arbeit wenigstens in groben Zügen erledigen (oder zumindest so tun); etc.

Daß man als Arbeitgeber irgendwann ausrastet und nach anderen Lösungen im Personalbereich sucht, kann ich gut verstehen. Tatsächlich haben offenbar immer mehr Jugendliche das Gefühl, daß die Lohnarbeit sich möglichst zurückhaltend und unauffällig in ihr Leben integrieren muß und keinesfalls je Einfluß auf ihre Freizeitgestaltung in Clubs, Bars, Kinos und Einkaufszentren haben darf. Herr Plachutta nennt das eine verrottete Gesellschaft. Eigentümliche Wortwahl. Ich würd sagen: Hier könnte man ein paar Wertvorstellungen wieder zurechtrücken.

schlosser - 23. Feb, 17:47

@Ossi: d’accord.

Ich würde auch sagen, dass die Wortwahl mehr als missglückt ist. Es macht halt noch immer der Ton die Musik. ABER: Der Kerninhalt ist richtig - ich würde eher sagen, dass der Job in der Wertvorstellung neu positioniert werden muss. Doch wie schon erwähnt, diese Pauschalisierung ist meine Sache nicht. Auch wenn man immer öfter merkt, dass das Ruder aus der Hand geglitten ist, alle Jungen bzw die Gesellschaft als 'verrottet' zu bezeichnen, schießt dann doch übers Ziel hinaus.
Auch wenns leider in diese Richtung geht.
Sloopy (Gast) - 25. Feb, 16:54

Es dürfte sich noch nicht bis zu euch herumgesprochen haben, dass Menschen in einem Unternehmen mit gutem Arbeitsklima FÜR IHREN ARBEITGEBER arbeiten. Im Falle von Plachutta ist unschwer zu erkennnen, warum sie es nicht tun.
schlosser - 25. Feb, 17:09

@sloopy: Ja, und nun?

Weißt Du, ich bin selber Unternehmer und gebe Dir völlig recht: *meine* Mitarbeiter arbeiten gern für mich, weil ich für ein gutes Arbeitsklima sorge. Wenn der Herr Mario Plachutta das nicht macht, dann kann man ja den Arbeitgeber wechseln. Spätestens wenn er allein da steht, muss er seine Position wohl überdenken. Ob allerdings wirklich so schlechte Arbeitsbedingungen herrschen, kann ich natürlich nicht sagen. Doch, selbst wenn:
Warum muss ich das als (gut zahlender) Gast mitbekommen?
ossi1967 - 26. Feb, 11:50

@Sloopy

Ich bin mir nicht sicher, ob ichs wirklich richtig verstanden habe, aber für mich klingt Dein Kommentar in etwa so:

Ein Arbeitnehmer bekommt in einem Arbeitsverhältnis in erster Linie einmal Geld; einfach so, nur deswegen, weil er den Vertrag unterschrieben hat. Ob er dafür dann auch noch was arbeitet, hängt davon ab, ob der Arbeitgeber lieb und nett ist.

Sorry, aber das bewegt sich schon am Rand der psychischen Störung. Das Arbeitsverhältnis ist grundsätzlich einmal eine rechtliche Konstruktion, die durch den Austausch von Arbeitsleistung gegen Geld definiert ist. Unabhängig davon, ob der Chef ein Böser oder ein Guter ist: Solange er zahlt, hab ich als Arbeitnehmer zu hackeln. (Oder glaubst Du, daß ich im Lauf meines Berufslebens immer nur nette Vorgesetzte hatte?)

Natürlich tragen ein gutes Betriebsklima und eine gute zwischenmenschliche Beziehung zum Chef ihren Teil dazu bei, daß manche Mitarbeiter besonders gute Leistungen erbringen. Das ist erwiesen. Aber: Sie tragen eben dazu bei, als einer von mehreren Faktoren. Man kann das nicht umdrehen und sagen: Solang das Betriebsklima nicht gut ist, setz ich mich faul auf meinen Hintern und arbeite gar nichts mehr. (Wenn das jemand tut, dann wäre der einzige Vorwurf, den man dem Chef machen kann: Wieso entläßt er diesen Mitarbeiter nicht fristlos?)

Übrigens fällt mir doch auch beim Plachutta auf, daß dort seit Jahren immer die gleichen Gesichter zu sehen sind, zumindest im Service. Wenns dort wirklich so schlimm ist, wie Du behauptest, dann stellt sich schon die Frage: Wieso bleiben die Leut' dann dort? Sind das alles solche Versager, daß sie trotz jahrelanger Bemühungen sonst nirgendwo einen Job bekommen würden und sich daher vom bösen Herrn Plachutta quälen lassen müssen? Oder ist es am End' gar nicht so schlimm dort zu arbeiten, wie Du behauptest?

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